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Der erste Petrusbrief richtet sich an Gemeinden, die in ihrem Herkunftsumfeld Diskriminierungserfahrungen machen, nachdem sie sich zum durch Jesus vermittelten Glauben an den einen Gott hingewandt hatten. Der Brief stellt diese Erfahrungen in neue Deutungshorizonte, indem er sie z. B. als notwendige Konsequenz der Zugehörigkeit zu Gott oder als Aktualisierung der Nachfolge des Gesalbten darstellt. Zugleich fordert er seine Leserschaft dazu auf, ihr “Fremdsein” in der Welt durch “befremdlich anderes” Verhalten zu leben.
Im Raum der Gemeinde nun machten Menschen die Erfahrung, die wir oben im Blick auf die Sklaven beschrieben haben: „Im Gesalbten“ sind diese Hierarchien aufgehoben (Gal 3,28). Das zeigt sich nicht zuletzt an den vielen Frauengestalten, die im Neuen Testament in herausgehobener Funktion auftreten: Prisca (Röm 16,3; 2Tim 4,9), die Diakonin Phoebe (Röm 16,1), Maria (Röm 16,6), Tryphaena, Tryphosa (Röm 16,12), die wohl alle in der Mission tätig waren – und nicht zuletzt die Apostelin Junia. Den Frauen in der Gemeinde werden sich darum die gleichen Fragen gestellt haben wie den Sklaven auch: Was bedeutet es für den Lebenswandel außerhalb der Gemeinde, wenn die Zugehörigkeit zu Gott, die doch das gesamte Leben bestimmt, die in der Umwelt bestehenden Hierarchien außer Kraft setzt?
Wer sich aus dem Bereich, der Gott gehört, und der unter seinem Schutz steht, entfernt, begibt sich in den Bereich, in dem Gottes Widersacher die Macht hat. Damit das nicht geschieht, sind Nüchternheit und Wachsamkeit geboten.
Sie soll hier vielmehr ausdrücklich in missionarischer Absicht geschehen, damit die Ehemänner, die „dem Wort gegenüber ungehorsam sind, ohne Worte gewonnen werden“.
dass Freundschaft die Vergehen des anderen bedeckt und auf Vergeltung verzichtet.
Charisma ist niemals Selbstzweck, es ist auf den anderen hingeordnet