Digital Logos Edition
Herders Theologischer Kommentar zum Alten Testament ist wohl der definitive exegetische Standardkommentar zum Alten Testament der Gegenwart. Die Logos-Edition macht diese wertvolle Reihe nun erstmals in digitaler Form verfügbar.
Anders als die vorliegenden deutschsprachigen Kommentare legt HThKAT seinen Schwerpunkt nicht auf die historisch-kritische Analyse oder die Einzelsemantik, sondern auf die Herausarbeitung der Makrostrukturen des Endtextes und dessen theologische (und kanonische) Interpretation. So greift HthKAT zum einen jüdische Auslegungstradition auf, will aber zugleich der christlichen Praxis in Lehre und Verkündigung entsprechen, in der der kanonische Endtext (nicht seine Vorstufen) als Gotteswort gelesen wird. Auch dem theologisch bedeutsamen Überlieferungsprozess wird Rechnung getragen.
Die Kommentare arbeiten mit dem hebräischen und griechischen (Ur-)Text. Hebräischen oder griechischen Wörtern sind im Kommentar jeweils die deutschen Bedeutungen beigegeben, sodass sie auch für Leserinnen und Leser verständlich sind, die diese Sprachen nicht oder nicht hinreichend kennen.
You can save when you purchase this product as part of a collection.
Dieser Deuteronomium-Kommentar vereinigt erstmals in der Geschichte der Auslegung des Buches diachrone, an der Entstehung des Textes, und synchrone, an der Interpretation des Endtextes orientierte Auslegung.
Der Kommentar zeigt diachron, dass das Buch am Anfang der Literaturgeschichte der Tora der Mosebücher im 7. Jh. v. Chr. steht, und synchron, dass es Schlussstein der Tora der Mosebücher ist. Im Zentrum der Auslegung steht die Interpretation des Dekalogs in Dtn 5 als mosaische Auslegung des Sinaidekalogs im Exodusbuch. Weitere Schwerpunkte sind die rechts- und religionshistorischen Vernetzungen des Buches mit seinem altorientalischen Umfeld.
Dr. Eckart Otto ist Prof. em. für Altes Testament an der Evang.-Theol. Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Irmtraud Fischer weist auf, dass das Buch Ruth durchgehend mit dem Blick auf Frauen geschrieben wurde: Es stellt nicht nur die in der Bibel üblicherweise vom männlichen Standpunkt aus erzählten Lebenszusammenhänge aus der Sicht von Frauen dar, sondern legt auch Gesetze, die in den Rechtssammlungen Alt-Israels Männer begünstigen, zugunsten von Frauen aus. Hinzu kommt eine politische Dimension: Das Buch Rut greift auch erzählende Texte der Bibel auf und deutet mit ihnen die Handlung.
Dr. Irmtraud Fischer (*1957), Studium der Katholischen Theologie in Graz, 1988 Promotion, 1993 Habilitation, 1997-2004 ordentliche Universitätsprofessorin für Altes Testament und Theologische Frauenforschung in Bonn, seit 2004 Professorin für Alttestamentliche Bibelwissenschaft in Graz.
1–2 Könige werden als eigenständiges Buch im Zentrum des Propheten-Kanons gelesen, an dessen Ende alle versagt haben werden, Könige, Propheten, Volk. Nach dem Scheitern des Königtums wird das Scheitern der Prophetie exemplarisch an Elija in 1 Könige 17–19 (mit der Coda 2 Könige 2) dargestellt, woran sich in 1 Könige 18–22; 2 Könige 1 eine kontroverse Diskussion um Status und Geltung Elijas anschließt.
Dr. Ernst Axel Knauf (*1953), seit 1997 Dozent für Hebräische Bibel, AT und Umwelt an der Universität Bern. Forschungsschwerpunkte: Vordere Propheten als Nevi’im, Arabien und die Bibel von den Ursprüngen bis zur Entstehung des Islam, Geschichte Israels sowie der hebräischen Sprache im zentralsemitischen Kontext.
Der Kommentar bietet eine Einführung in die Entstehung, den Aufbau und die Theologie des gesamten Psalters. Dabei greift er die Auslegungen der Bände II und III auf und integriert sie in ein Gesamtverständnis, das die Abfolge der einzelnen Psalmen als eine Erzählung versteht, die – vor allem durch die Überschriften markiert – als „geistliches Tagebuch Davids“ (Erich Zenger) in Korrelation zur Davidgeschichte in den Samuelbüchern zu lesen ist. Nach dem Ende des davidischen Königtums (Ps 89) werden in den Psalmenbüchern IV (Ps 90–106) und V (Ps 107–150) eine theokratische und eine messianische Perspektive theologisch miteinander verschränkt.
Dieter Böhler SJ (*1961), Prof. für Exegese des Alten Testaments an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main als Nachfolger von Norbert Lohfink SJ, studierte Philosophie und Theologie in Freiburg/Br., Innsbruck, München und Frankfurt, Bibelwissenschaften am Päpstlichen Bibelinstitut in Rom, wurde in Fribourg promoviert und in Wien habilitiert. Die Kunst der Psalmenauslegung studierte er bei Luis Alonso Schökel SJ in Rom, Dominique Barthélemy OP in Fribourg und Norbert Lohfink SJ in Frankfurt.
Der Band setzt nicht nur den Schlussstein in der Gesamtkommentierung, sondern arbeitet die leitenden Perspektiven und theologischen Kernpunkte des Jesajabuchs heraus. Erst von seinem Ende her kann die Theologie des Buchs insgesamt in den Blick kommen, u. a. die Zionstheologie, die Sozial- und Kultkritik und die Knechtslieder.
In der Auslegung dieser Kapitel zeigt sich, dass und wie schriftgelehrte Prophetie zu einem wichtigen Teil innerjüdischer Identitätsbildung geworden ist.
Dr. Ulrich Berges (*1958), Studium der Theologie und Bibelwissenschaften in Eichstätt, Salzburg, Rom und Jerusalem. Nach Professuren in Lima, Nimwegen (1998-2005) und Münster (2005-2009) lehrt er an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn. Er kommentierte für „Herders Theologischer Kommentar zum Alten Testament“ (HThKAT) das Buch der Klagelieder sowie die Kapitel 40–48, 49–54 und 55–66 des Jesajabuches und ist Mitherausgeber der Reihe HThKAT.