Digital Logos Edition
Die theologische Beschäftigung mit Psalmen und Psalter kann sich nicht auf die Erarbeitung von Sachaussagen, Themen und Konzepten beschränken. Spiritualität ist insofern genuines Anliegen, als der Psalter Menschen ins Gespräch mit Gott, das von der Klage bis zum Lob reicht, einbeziehen und zugleich Wegleitung geben will. Die Einzigartigkeit des Psalmenbuchs innerhalb der Bibel besteht darin, zugleich "Wort zu Gott" (Gebet) und "Wort von Gott" (Schrift) zu sein.
Werkbuch Psalmen will dem Transfer von Ressourcen und Einsichten aus der Psalmenforschung in die Bereiche von Studium, Kirche/Pfarramt und Schule dienen. Steht in den Bänden I und II die textanalytische Erarbeitung der Psalmen verbunden mit Anstößen für die Praxisverwendung im Vordergrund, so bringt Band III eine synthetische Sichtweise ein und bildet zusammen mit den beiden ersten Bänden eine Trilogie; gleichwohl kann er auch als separates Werk gelesen werden. Der Band wurde mit dem Johann-Tobias-Beck-Preis 2011 ausgezeichnet.
Die beiden alphabet-akrostichischen Psalmen 111 und 112 bilden ein Diptychon, dessen Teile aufeinander bezogen zu lesen und interpretieren sind. Während Ps 111 theologisch akzentuiert ist, bietet Ps 112 ein anthropologisch und ethisch ausgerichtetes Pendant dazu. Er soll als abschliessendes Beispiel für einen weish. gestalteten Psalm dienen (vgl. Wb Pss II, 230–233 [mit Modifikationen]; Hossfeld/Zenger, Psalmen 101–150, 231–245).
legt nämlich nahe, auch den Psalter als autoritative Belehrung, als Ausdruck von Gottes Willen und Wort zu verstehen
Nicht das Lob steht am Anfang des Betens in den Psalmen, sondern die aus der Not heraus an JHWH gerichtete Klagebitte.
Glücklich gepriesen wird aber keine Handlung aus Pflicht, sondern ein ‘lust-voller’ Umgang mit dem Gotteswort
Die Bildrede spricht nicht von ‘Resultaten’ oder ‘Erfolgen’, sondern von einem wachstümlichen Prozess